Mit 14 Jahren bekam er seine erste heißersehnte Harmonika, welche sein Vater in Graz erstand. Angeblich brauchte es nur einen Nachmittag, und das Naturtalent Willi Agaton entlockte dem Instrument die schönsten Melodien. Musikunterricht und Notenlehre waren nicht nötig, denn wie von selbst fanden die Finger die richtigen Tasten und Knöpfe und der Drang zum Musizieren war stärker als alles andere. Schon in den 50er Jahren spielte Willi Agaton in der „Dixieband“ zum Tanz auf und war später Mitglied im „Original Rosentaler Quintett“. Im Rosental fand er auch seine große Liebe, Ehefrau Helga, die sich erinnert: „Spielfrei war nur der Dienstag, aber er spielte ohnedies jede freie Minute.“
Das Agaton Trio
entstand aus dem „Rosentaler Quintett“, weil es immer wieder Auftritte gab, bei welchen nur drei Musikanten gebraucht wurden und so formierten sich schließlich Willi Agaton (Harmonika), Erwin Sparouz (Gitarre) und Albin Modritsch (Bass) zum berühmtesten Kärntner Trio der 60er und 70er Jahre. Gespielt wurde immer und überall – Tanzveranstaltungen, Bälle, Messen, beim Rundfunk – sogar der damalige Sender „Freies Berlin“ war Auftraggeber – und Plattenaufnahmen krönten das musikalische Werk der Gruppe. Bekannt und beliebt waren die Musiker auch durch die Zusammenarbeit mit einstigen Radio-Größen, wie Willi Rudnigger, Georg Pucher oder Heide Mautz in Sendungen wie der „Jägerstunde“ oder „Redaktion Ratschbergpost“ mit Otto Bünker, Lisbeth Richter, Fritz Hofmeister, Ria Czys uva. Kein Tag verging, ohne dass der unverwechselbare „Agaton-Sound“ aus dem Äther klang und die drei Musiker waren weit über die Grenzen hinaus ein Begriff.
Eigenkompositionen
von Willi Agaton gibt es rund 300, die erste trägt den Titel „Der alte Walzer“ und unsterblich ist seine „Rosentaler Polka“, mit dem Text von Rigobert Schönenberger. Den Namen „erfand“ Schorschi Pucher, der meinte: „Du bist eh dauernd so gern im Rosental, nenn´ das Stückl Rosentaler Polka!“ Ende der 70er gab es mit Gerhard Klade (Bass), und Helmut Fässlacher (Gitarre) einen berufsbedingten Wechsel beim Trio Agaton, das noch einmal einen Aufschwung erlebte. Im Mai 1998 verstarb Willi Agaton mit 57 Jahren leider viel zu früh, doch seine Musik ist unsterblich. Sie lebt sowohl in seinem Sohn Wolfgang, dem österreichischen Meister auf der Harmonika und Komponisten zahlreicher Walzer und Polka („Gruss aus dem Bärental“) weiter, wie auch in den Enkeln Stefan und Peter. Alle haben die Musik im Blut, die sie nicht mehr los lässt. Talent und die enorme Lust an der Instrumentalmusik garantieren, dass der Name Agaton weiterklingen wird, weil gute Musik unsterblich ist.