22. April 2024

Ein Pilot bleibt am Boden

Markus Christof aus St. Jakob im Rosental dürfte wohl ein Schicksalsgenosse des großen Piloten Antoine de Saint-Éxupery sein, der aufgrund seiner humanistischen Einstellung am Boden bleiben musste.
22. April 2024

Ein Pilot bleibt am Boden

Markus Christof aus St. Jakob im Rosental dürfte wohl ein Schicksalsgenosse des großen Piloten Antoine de Saint-Éxupery sein, der aufgrund seiner humanistischen Einstellung am Boden bleiben musste.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein! Nicht nur Reinhard Mey schwärmt von dem einmaligen Gefühl abzuheben und die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Markus Christof aus St. Jakob im Rosental hat seine Leidenschaft für das Fliegen bereits mit sechs Jahren bei einem Flug in die USA entdeckt. Da nützte selbst das Ablenkungsmanöver seines Vaters Felix nichts, ihn in die Welt der Zauberkünste zu entführen. Obwohl Markus lange Zeit mit seinem Vater Magic Felix als „Zauberlehrling“ auf den Bühnen stand, holte ihn die Leidenschaft des Fliegens immer wieder ein.

Vom Zauberlehrling zum Piloten
Der flugbegeisterte Rosentaler ging konsequent seinen Weg, absolvierte in Eisenstadt die HTL für Flugtechnik, holte sich beim Bundesheer die Privat Piloten Lizenz und machte dann – obwohl er für die Ausbildung keine Fluglinie fand – mit tatkräftiger Unterstützung seiner Eltern unter größten Anstrengungen auf privatem Weg die kostenintensive Berufspilotenausbildung – dies zum Teil in den USA. Den Sprung zur Ausbildung als Berufspilot schaffte Markus beim Bundesheer nicht. Grund dafür war nicht mangelnde Qualifikation sondern vielmehr sein Persönlichkeitsprofil, das nicht den Heeresvorstellungen entsprach.

Schicksalsgenosse Saint Éxupery
Ein Schicksal, vergleichbar mit jenem des wohl bekanntesten Piloten Antoine de Saint-Éxupery, der mit seiner rauchigen Stimme und nicht ohne Witz einen amerikanischen Oberst für sein Flugverbot verantwortlich machte. Als man ihn beim französischen Luftfahrtkommando als Co-Pilot einer B-26-Medium Bomberstaffel einsetzen wollte, stieß Saint-Éxupery hervor: „Niemals! Ich werde luftkrank, wenn ich nicht selbst fliege.“ Nach einer derartigen Gehorsamsverweigerung musste der Pilot weiter am Boden bleiben.
Von Antoine de Saint-Éxupery, dem weltberühmten Autor des Buches „Der kleine Prinz“ schrieb in der Zeit seines Flugverbotes an seinem Werk „Wind, Sand und Sterne“ und wer diese Zeilen kennt, weiß um die Leidenschaft des Fliegens. Mit seinen Worten gelang es, den Himmel auf Erden zu holen – er machte die Leser mit der Umgebung aus Dunst, Wolken, Nebel und Sturm genauso vertraut wie mit einem Bauernhaus, den Schafen oder einem Bach. Mit der selben Leichtigkeit mit der Saint Éxupery seine Maschine flog, beeindruckte er seine Freunde auch mit verwirrenden Kartentricks. Markus Christof, der ebenso vom Zauberlehrling zum Berufspiloten avancierte ergeht es mit seiner Leidenschaft wohl ähnlich.

Glück ab, gut Land
„Als ich mit 22 das erste Mal im Cockpit saß und die Maschine abheben ließ, wusste ich genau, dass der Traum vom Pilotenjob kein Kindheitstraum war und mich die Faszination des Fliegens nie mehr loslassen wird,“ erzählt Markus Christof. Weit über als hundert Stunden Motorflüge, etliche Überlandflüge, Navigationsflüge, Nachtflüge, Instrumentenflugstunden und vieles mehr legte Markus ab, um seinen Job einmal über den Wolken ausüben zu können. Und ebenso fehlen dem jungen Berufspiloten keinerlei theoretische Grundlagen, um abzuheben. Von der Flugwetterkunde über die Luftnavigation bis hin zum Luftfahrtrecht hat der Rosentaler alles intus. Was fehlt, ist eine Fluglinie, die ihn abheben lässt. Und so bleibt vorerst nur der Traum von der täglichen Vogelperspektive. Als Mitglied des Motorflieger Clubs Kärnten nützt Markus jedoch jede Gelegenheit, um zumindest zwei- bis dreimal die Woche hobbymäßig über den Wolken zu schweben.

Welche Fluggesellschaft gibt Markus Christof freie Bahn?

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