Das vorjährige Harley-Treffen am Faaker See hat es dem Ferlacher Meister der Gravur angetan. Seither ist er mit seiner Freundin nicht nur nahezu jedes Wochenende bei einem Motorrad-Treffen, sondern trachtet auch danach, in diesen Runden mit seiner einzigartigen Harley faszinierte Bewunderer anzulocken. Das liebevolle in stundenlanger Kleinstarbeit mit Gravuren versehene Motorrad kann sich wirklich sehen lassen.
„Ich habe in der HTL Ferlach wirklich die Grundlagen für meinen Traumberuf bekommen,“ schwärmt Egon Müller heute noch von seiner Schulzeit. „Für mich war es schon ein besonderes Glück, daß diese Schule vor der Haustür war, denn hier habe ich meine Talente wirklich weiterentwickeln können,“ erzählt der kreative Geist Müller, der schon immer gerne gezeichnet und Ideen entworfen hat.
Nunmehr hat sich der Freigeist in Ferlach eine eigene Werkstatt eingerichtet, wo er nicht nur seinen Job macht, sondern vielmehr seinem Hobby nachgeht. „Dieser Beruf gibt so vielschichtige Möglichkeiten, daß ich mich nicht auf eine Schiene festlegen möchte,“ erklärt der begeisterte Graveur, der es schafft, aus jedem Material ein einzigartiges Stück, versehen mit seiner persönlichen Handschrift, zu gestalten.
Seit sich Müller damit beschäftigt, einen rekordverdächtigen Aufputz auf seine Harley zu bringen, begegnen ihm seine Freunde immer öfter mit einem Schmunzeln. „Ich muß halt damit leben, daß mich viele für einen Spinner halten,“ meint der Harleyfreak gelassen. Aber wie man spätestens seit Einstein weiß, sind die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn verschwindend.
Der Artikel erschien in der Ausgabe des Rosentaler MonatsMagazins 06/99.